Zu viel Luft im Bauch oder warum Blähungen uns nicht "pubsegal sein sollten"?

Blähungen (Flatulenzen) sind jetzt nicht das Topthema auf der Party und dennoch sind sie in einem gewissen Rahmen normal und jeder kennt sie. Im Darm sammeln sich Gase, die zum Teil über die Blutbahn in die Lungen gelangen und ausgeatmet werden und den anderen Teil scheiden wir über den Dickdarm in Form von geräuschvollen und geruchsintensiven pubsen aus.

Wenn aber die Blähungen zur Belastung werden und einen unangenehmen und „fauligen“ Geruch haben, sollte wir das näher beleuchten. Diese Art von Blähungen sind ein Signal, dass die guten Bakterienstämme im Darm vielleicht in der Minderheit sind und wir mehr für unser Makrobiom machen müssen. Mit Makrobiom ist das Darmmilieu gemeint, bestehend aus vielen Hundertschaften von unterschiedlichen Bakterienansiedelungen.

Als erstes lohnt es sich das eigene Kauen genauer unter die Lupe zu nehmen, denn umso weniger wir kauen, desto schwerer haben es die Verdauungsorgane, die sich um die schlecht zerkaute Nahrung kümmern müssen. Denn die Verdauung beginnt im Mund. Weiterhin sollte man sich die Lebensmittel, die man zu sich nimmt genauer anschauen. Blähende Lebensmittel sind alle Kohlsorten und Hülsenfrüchte, Paprika und Tomaten (besonders die Schale) aber auch frisches Brot ist ein regelrechter „Radaumacher“ im Darm. Zuckeralkohole auch Zuckeraustauschstoffe genannt, die derzeit in Mode sind wegen ihrer geringen Kalorienanzahl, wirken ebenfalls stark blähend. Dazu gehören  Fruktose, Sorbit, Xylit, Maltit und Mannit. Sie werden vielfach in Kaugummis, Pfefferminz und in vielen anderen kalorienreduzierten Produkten angeboten und verursachen nicht nur Blähungen sondern auch Durchfall.

Anhand der Zunge lässt sich beobachten, in welchem Zustand der Darm sein kann. Ein weißer Belag auf der Zunge spricht schon für eine Fehlbesiedelung der Darmbakterien im Mund. Furchen und Krater in der Zunge zeugen häufig von Beschwerden im Dickdarm.   

Ratsam ist die Zunge regelmäßig mit einem Zungenschaber zu reinigen um die die krankmachenden Bakterien zu entfernen. Das   Ölziehen (aus dem Ayuveda) ist ebenfalls eine Maßnahme für präventive Gesundheitsvorsorge. Dafür nimmt man einen Eßl. Speiseöl in den Mund und zieht dieses Öl durch die Zahnzwischenräume und durch den gesamten Mundraum. Nach ein paar Minuten spuckt man das verunreinigte Öl in ein Papiertuch und entsorgt es im Hausmüll. Bitte nicht in das Waschbecken spucken und wegspülen, da sich das Öl im Abfluss festsetzt und die Verunreinigungen wieder eingeatmet werden können.

Ein Glas warmes Zitronenwasser und Apfelessig regen die Magensäureproduktion an und helfen die Verdauung in Gang zu bringen. Bittertropfen unterstützen die Leber.